[...] Erschaffen hat Walter Serner eine männliche Heldenfigur: den Unterwelt-Dandy, den eiskalten Halbwelt-Snob, den Hasardeur und Spieler. Den Hochstapler als Hochseilartisten des Lebens, als unsentimentalen Lebenskünstler. Als dunkelglühende Kunstfigur der Moderne. Walter Serner hat ihn gleich mehrfach, in ganz verschiedenen Medien geschaffen: In seinen Kriminalgeschichten, die anfangs der 20er-Jahre in mehreren Sammelbänden erschienen und von den Sittenwächtern fast mehr beachtet wurden als vom Lesepublikum; mit ihnen hat er es sogar auf den Index für "Schund- und Schmutzschriften" geschafft. Und in seinem eigenen gesellschaftlichen Auftreten, das sich nicht im Mindesten von den Unterweltfiguren unterschieden haben soll, um die sein literarisches Schaffen ausschließlich kreiste. [...]
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