21.06.2008

Fiel ein Pflug vom Himmel?

Evelyne Polt-Heinzl rezensiert die Neuausgabe der Letzten Lockerung:
[...] Lesen sollte man Serners „Letzte Lockerung“ aber vor allem deshalb, weil sie wirklich einlöst, was der Titel verspricht. Georg M. Oswald hat für sein Nachwort den Begriff im Grimmschen Wörterbuch nachgeschlagen und dort die Erklärung „das lockermachen: die lockerung der fesseln; lockerung der disciplin“ gefunden. Doch Serners „Lockerung“ – vor allem im ersten, 1918 im Umfeld der Zürcher Dada-Bewegung entstandenen Teil – impliziert viel mehr. Sie unternimmt eine radikale und befreiende Durchlüftung des Denkens; keck bis blasphemisch wird hier alles abgewunken und durcheinander gewirbelt, worauf die „Gesinneriche“, „Geistportiers“ und „Vis-à-Wüteriche“ aller Zeiten ihre Ideologien und Herrschaftsmechanismen gründen. „10 Pfennig dem Kühnen, der mir nachweist, dass etwas letzthin nicht willkürlich als Norm herumspritzt!“, heißt es in Punkt 5, und kurz zuvor: „Der wahre Beruf des Menschen sei, den Acker zu bestellen. Wieso? Fiel ein Pflug vom Himmel?“ [...]

Die Presse, 21.06.2008

20.06.2008

Im Niemandsland

Quenzel schreibt im Ulmer Tagebuch:
Walter Serners zynisches Handbrevier der "letzten Lockerung" ist eine höhnische Antwort auf: "Üb’ immer Treu und Redlichkeit", "sei brav und folgsam", fürchte die Obrigkeiten, heute müsste man sagen: die Technokratie.
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17.06.2008

Serner-Lesung in Greifswald

Anläßlich der GrIStuF-Kulturmeile findet am 18.06.2008 ab 20:00 Uhr (bis Mitternacht) eine Kriminacht im Antiquariat Rose (Steinbeckerstraße 20, 17489 Greifswald) statt:
In verdaulichen Halb-Stunden-Häppchen (immerhin ist in der ganzen Stadt etwas los!) werden die absonderlichen Kriminalgeschichten des Dada-Initiators und neusachlichen Geschichtenschreibers Walter Serner (in Greifswald promoviert) durch den Antiquar zu Gehör gebracht, durchsetzt, gewürzt und gekrönt durch seine (Serners) Ratschläge an jedermann aus dem "Brevier für Hochstapler". Ein vergnüglicher (Vor-)Leseabend bis keiner mehr da ist - längstens aber bis 24.00 Uhr, wenn der gemeine Hochstapler beginnt, seine Geschäfte aufzunehmen... Der Eintritt ist frei!

via MVregio

Walter-Serner-Preis 2008 ausgeschrieben

Es ist wieder soweit - Kulturradio vom rbb und das Literaturhaus Berlin schreiben den Walter-Serner-Preis aus:
Autorinnen und Autoren sind eingeladen, eine unveröffentlichte Kurzgeschichte einzusenden, die "vom Leben in den großen Städten" erzählt. Der Walter-Serner-Preis ist mit 5.000,00 Euro dotiert und wird Ende November im Literaturhaus Berlin verliehen.

Die Kurzgeschichte, die nicht länger als 7 Seiten ist, bitte senden an:

Kulturradio vom rbb
Masurenallee 8-14
14057 Berlin

Einsendeschluß für den Walter-Serner-Preis 2008
ist der 15. September 2008.
Der Name des Autors sollte nicht auf dem Manuskript, sondern auf einem beigefügten Blatt vermerkt sein.

Vollständige Pressemitteilung